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Mukoviszidose-Benefizwandertag in Wolfschlugen - Wanderer sind "Schutzengel"

Bereits zum 17. Mal hat die Arbeitsgemeinschaft der Wandervereine der Kreise Böblingen, Calw, Esslingen, Reutlingen und Tübingen (ARGE BW Süd) einen Benefizwandertag zugunsten an Mukoviszidose erkrankten Menschen durchgeführt.
Jedes Jahr, immer am 3. Oktober, führen die Mitgliedsvereine der „ARGE Wandervereine BW Süd“ wechselweise einen Wandertag in der Region durch. Im Jahr 2015 hatte sich nun der Wanderverein Wolfschlugen unter deren Vorsitzenden Monika Stauber bereit erklärt, diesen Benefizwandertag am 3. Oktober im Rahmen der Aktion „Deutschland wandert – Deutschland hilft“ in der schönen, geräumigen Turn- und Festhalle durchzuführen. Der Wandertag stand unter dem Motto „50 Jahre Mukoviszidose e.V. – nur gemeinsam geht es weiter“. Diesem Motto fühlten sich auch die rund 50 ehrenamtlichen Helfer unter der Leitung von Organisator Rudi Seemaier verbunden – denn viele Helfer unterstützen seit Anbeginn im Jahr 2000 diese Aktion mit viel Begeisterung und großem persönlichem Einsatz. 

Dass die jahrelange Kooperation der „ARGE Wandervereine BW Süd“ für die an Mukoviszidose erkrankten Menschen „etwas ganz Besonderes ist, da so eine lange Kooperation in unserer heutigen, oft schnelllebenden Zeit eher selten ist“, betonte der neue Bundesvorstand des Mukoviszidose e.V., Bundesverband Cystische Fibrose (CF), Stephan Kruip, der es sich nicht nehmen ließ, seine Verbundenheit mit der Aktion und der Arbeit der „ARGE“ vor Ort zu zeigen.
Gruppenbild vor dem Start - IVV Wolfschlugen
Gruppenbild vor dem gemeinsamen Start
(Bild, von li. nach re.: Uwe und Inge Gerken (Regionalgruppe Zollernalb), Stephan Kruip (Bundesvorsitzender des Mukoviszidose e.V.), Susanne Deiters (Vorsitzende Regionalgruppe Zollernalb-Tübingen), Matthias Ruckh (Bürgermeister der Gemeinde Wolfschlugen), Albert Renz, Christl und Manfred Schöttle (Wanderverein Rotfelden), Dietrich Rilling (Regionalgruppe Zollernalb-Tübingen)

Gemeinsam mit Bürgermeister Ruckh, Schirmherr der Veranstaltung, Stephan Kruip, Susanne Deiters, Vorsitzende der Mukoviszidose-Regionalgruppe Zollernalb-Tübingen, Albert Renz, ehemaliger Landesvorsitzender des DVV-Landesverbandes Baden-Württemberg, Manfred Schöttle, Schriftführer der „ARGE BW“ mit Ehefrau Christl, Uwe und Inge Gerken, sowie Dietrich Rilling von der  Regionalgruppe Zollernalb-Tübingen, begaben sich auf die Wanderstrecke. Die Verantwortlichen des örtlichen Wandervereins hatten zwei landschaftlich schöne Strecken über 5 und 10 km Länge ausgesucht.
Bei interessanten und lebhaften Gesprächen verging die Zeit wie im Fluge. Nach etwa einer Stunde traf die Wandergruppe wieder in der Turn- und Festhalle ein und der offizielle Teil konnte beginnen. 

 Ankunft an der ersten Kontrollstelle

Ankunft an der ersten Kontrollstelle

 (Bild, von li. nach re.: Dietrich Rilling, Albert Renz, Stephan Kruip, Matthias Ruckh, Susanne Deiters, Christl Schöttle)

 
Rudi Seemaier, Organisator der Benefizwandertage, begrüßte die Ehrengäste und die Wanderer. Einen besonderen Dank sprach er Bürgermeister Ruckh für die Übernahme der Schirmherrschaft und die kostenlose Überlassung der Halle aus. Weiter führte er aus, dass die nächste Benefizveranstaltung im Jahr 2016 am 3. Oktober in Ebhausen-Rotfelden stattfindet.

50 Jahre Mukoviszidose e.V. – und 20 Jahre Unterstützung des Deutschen Volkssportverbandes e.V. Dies war natürlich auch Thema der Talkrunde, die in dieser Form erstmals von Frau Deiters bei einem Benefizwandertag der „ARGE“ durchgeführt wurde. Susanne Deiters beschrieb zu Beginn der Talkrunde die bislang unheilbare Krankheit Mukoviszidose. Es ist eine angeborene Stoffwechselerkrankung mit einem Defekt in den menschlichen Zellen, der genetisch bedingt, aber nicht ansteckend ist. Die Organe im Körper verschleimen, betroffen sind vor allem Lunge und Bauchspeicheldrüse. Für die Erkrankten ist täglich ein hoher Therapieaufwand nötig, das auch der 19-jährige betroffene Sohn Henrik Deiters in einer rührenden Beschreibung seines Krankenverlaufes bestätigte. Die Spendengelder aus den Bewirtungserlösen der „ARGE BW Süd“, die für die Stelle der psychosozialen Betreuung im Universitätsklinikum Tübingen verwendet werden, unterstützen die Betroffenen bei Beantragung einer Reha-Maßnahme, Begleitung bei der Berufsfindung und – ganz wichtig – mit einem umfangreichen Therapieprogramm im Umgang mit der begrenzten Lebenserwartung und Alltagsbewältigung.
Begrüßung der Gäste in WolfschlugenBegrüßung der Gäste in Wolfschlugen

(im Bild von links nach rechts: Stephan Kruip, Susanne Deiters, Rudi Seemaier, Bürgermeister Matthias Ruckh und Henrik Deiters)

Rudi Seemaier berichtete, dass der erste Benefizwandertag damals am 3. Oktober 2000 in Metzingen durchgeführt wurde. Heute in Wolfschlugen findet bereits der 17. Benefiz-Wandertag statt. Die Spendensumme beläuft sich bisher auf stolze 51.635 Euro! In diesem Betrag sind die Erlöse aus Wolfschlugen jedoch noch nicht enthalten. Über 15.000 Wanderer haben sich seit dem Jahr 2000 für die Aktion "Deutschland wandert - Deutschland hilft" eingesetzt.
Bürgermeister Ruckh war die Krankheit Mukoviszidose bekannt. Er unterstütze das Engagement der Wandervereine sehr gerne und habe deshalb auch ohne Zögern die Schirmherrschaft übernommen und die Halle kostenlos zur Verfügung gestellt. „Zudem würde ich mich freuen“, betonte der Bürgermeister, „wieder einmal Gastgeber für diese Veranstaltung zu sein.“
Stephan Kruip, Bundesvorsitzender des Mukoviszidose e.V. mit Sitz in Bonn, ist heute so alt wie der Verein selbst, der 1965 gegründet wurde. „Damals wurden Kinder nur 5-6 Jahre alt. Menschen, die heute mit CF („Cystische Fibrose“) geboren werden, haben eine durchschnittliche Lebenserwartung von 40 Jahren“, berichtete er. Über den DVV (Deutscher Volkssportverband e.V.) sind bisher über 254.000 Euro für die verschiedenen Projekte zusammen gekommen. Die Gelder fließen zum Teil in Sportprojekte, da eine sportliche Betätigung sehr wichtig für Patienten mit CF ist, um die Lungenfunktion stabil zu halten. „Wandern ist da sehr wichtig“, unterstrich Kruip.
Er selbst sei das beste Beispiel, wie Sport den Patienten helfen kann. Von kleinen sportlichen Anfängen habe er sich allmählich gesteigert und beabsichtigt nun, in Kürze einen Marathon zu laufen, erzählte er auf der Wanderung. Salopp gesagt, „die Lunge zum Schwitzen bringen...“
Ruhig und nachdenklich wurde es in der Festhalle, als Stephan Kruip den Anwesenden bildlich erklärte, wie wenig Luft die Patienten zum Atmen haben. „Nehmen Sie einen Strohhalm in den Mund und atmen Sie 5 Minuten durch dieses Röhrchen. Soviel Luft haben die Patienten“.
Zudem investiere der Verein Mukoviszidose e.V. in Forschungsvorhaben mit dem Ziel: „Gemeinsam Mukoviszidose besiegen“. Zum Schluss bedankte er sich nochmals bei den Wanderern. „Sie alle sind Schutzengel. Vielen Dank!“.

Zum Startschluss gegen 13 Uhr waren 671 Startkarten verkauft worden. Organisator Rudi Seemaier war mit diesem Ergebnis durchaus zufrieden, zumal das Wetter auch mitgespielt hat. Der Erlös aus dem Startkartenverkauf fließt in das Forschungsprojekt AKTIVATE-CF des Mukoviszidose e.V. „Sport treiben für ein längeres Leben“ 

Download Bericht über Benefizwandertag in der Nürtinger Zeitung als PDF (Größe ca. 483 KBytes): .. » hier

Download Bericht aus der Verbandszeitschrift des Mukoviszidose e.V. über die Aktionen "Deutschland wandert - Deutschland hilft", (Größe ca. 950 kBytes) .. » hier.

 

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